Eine Gemeinschaftsinitiative zieht viele Menschen an, aber nur einige von ihnen werden bleiben und ihre Träume in berührbare Realität verwandeln. Noch weniger von ihnen werden es schaffen, diese Realität der gelebten Träume lange anhalten zu lassen. Von den vielen Faktoren, die ein Gruppenprojekt nachhaltig erfolgreich machen, hängen einige stark von den persönlichen Einstellung der Gründer und Bewohner ab.

Einstellungen und besonders Lebenseinstellungen beruhen oft auf erlernten Überzeugungen und Verhaltensmustern. Das Zusammenleben und -arbeiten bietet die Möglichkeit, sich über seine eigenen Einstellungen bewusst zu werden und zu erforschen, wie diese sich auf uns selbst und andere Personen oder Situationen auswirken. Eine gute Feedbackkultur, in welcher man klares Feedback bekommt, aber auch geben kann, sowie die Offenheit dafür, dass andere uns manchmal Dinge über uns erzählen, die wir noch nicht wussten, oder uns auf Konsequenzen unseres Handelns aufmerksam machen, die uns noch nicht bewusst waren, ist eine wichtige Grundlage.

Das Zusammenleben und -arbeiten gibt uns wieder und wieder die Möglichkeit uns bewusster über unser Verhalten und dessen Konsequenzen werden zu lassen. Um gut in Gemeinschaft leben zu können, müssen wir oft neue Fähigkeiten und Werkzeuge erlernen. Die Bereitschaft, Neues zu lernen, das Leben als Lernaufgabe zu begreifen und eigene Vorstellungen und Gewohnheiten zu überdenken, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen um einem gemeinschaftlichen Projekt beizutreten oder dort leben.

Die intensive Kommunikation in Gemeinschaft unterstützt Menschen darin, ihre Fähigkeiten in Zuhören, Kommunikation und Empathie zu stärken. Durch das gemeinsame Treffen von Entscheidungen entwickeln die Menschen Verantwortung für das Ganze, und Bewusstsein für ihre eigenen Stärken und Selbstwirksamkeit. Die Kraft, die sie damit in sich erkennen, lernen sie auch in den Anderen zu sehen und zu respektieren. Durch Konflikte können die Gruppenmitglieder Kommunikationsfähigkeiten entwickeln, sowie ein Verständnis der unterschiedlichen Sichtweisen in der Gruppe bekommen und lernen konstruktiv mit ihren eigenen Gefühlen und Emotionen umzugehen.

Um nachhaltige Gemeinschaften aufzubauen ist eine Offenheit für persönliches Wachstum und Weiterentwicklung sowie das Lernen neuer Fähigkeiten unerlässlich. Mit Blick auf das Leben als Lernaufgabe können Individuen und Gruppen lernen, jeder Herausforderung als eine Einladung zum Wachstum und eine Lernmöglichkeit zu betrachten. Hilfreich ist dabei die Fähigkeit, Dinge nicht zu persönlich zu nehmen.