In jeder Gruppe braucht es Arbeitstreffen um relevante Themen zu klären. Diese Gruppentreffen sind meist der erste Ort, an dem die Gruppenkultur geprägt und geschaffen wird.

Daher ist es wichtig, dass der Gestaltung dieser Treffen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ein angemessenes Format für jede Art des Treffens sollte durch eine gute Leitung gesichert. Die Leitung oder Gesprächsmoderation stellt sicher, dass jede*r die Möglichkeit bekommt zu sprechen und gehört zu werden, dass die Themen je nach Grad der Wichtigkeit unterschiedlich viel Zeit bekommen, diese eingehalten wird und dass alles was diskutiert werden sollte, auch angesprochen wurde.

In vielen Gruppen starten die Treffen mit einem kurzen Einchecken, wo die Teilnehmenden kurz ihre Gefühle, inneren Zustände oder Themen mitteilen können. Auch wenn dies Zeit braucht, so macht es doch meistens die folgenden Diskussionen einfacher. In gemeinschaftlich orientierten Gruppenprojekten stehen die Menschen im Mittelpunkt; durch das Raum geben für persönlichen Austausch wird das Persönliche und Menschliche im Mittelpunkt gehalten. Das Auschecken dient dem Einsammeln und Abrunden eines Treffens, bei welchem noch einmal Gefühle und Gedanken, über die Gruppe, die Zukunft oder den momentanen Stand, geäußert werden können. Der Bogen von einem gemeinsamen Start und einem gemeinsamen Ende ist hiermit geschlossen.

Abhängig vom Anlass und der zur Verfügung stehenden Zeit kann zu Beginn oder Ende eines Treffens ein gemeinsames Essen o.ä. folgen, um Raum für persönlichen, informellen Austausch zu schaffen.

Treffen müssen nicht immer nur stattfinden, um eine Entscheidung zu treffen, sie können auch genutzt werden um Ideen auszutauschen und in ko-kreativen Prozessen ein Thema weiter zu bewegen, bis es zur Entscheidungsreife kommt. Gut geleitete Treffen können das gemeinsame Lernen unterstützen.

Treffen, die mit einem Lied beginnen und enden, schaffen damit eine ganz besondere Atmosphäre. Gemeinsames Singen stärkt meist den Zusammenhalt einer gruppe. Methoden, wie die der Achtsamkeitsglocke erinnern die Teilnehmenden an die Kraft der Stille und zeigen, wie absichtlich gesetzte Diskussionspausen die Gruppe bereichern.

Ein gut strukturierter Zeitplan, Protokollführung, das Nachvollziehbar machen und Einhalten gemeinsamer Entscheidungen und Vereinbarungen sind einige der Basiselemente für erfolgreiche Treffen.

Sollten Diskussionen sehr emotional werden, weist dieses oft auf stärkere persönliche Themen neben den sachlichen Argumenten hin und kann zu einem potentiellen Konflikt führen. Es ist herausfordernd, sich gleichzeitig um die emotionale Seite des Themas zu kümmern und trotzdem das Faktische zu lösen. Daher sollte versucht werden Emotionen, die einer Entscheidungsfindung oder Argumentation im Wege stehen, vorher in Treffen anzusprechen, in denen der persönlichen, emotionalen Seite mehr Raum gegeben werden kann..

 

Achtsamkeitsglocke

Eine Person wird für dieses Treffen Hüter*in der Achtsamkeitsglocke. Diese Person darf immer dann klingeln oder gongen, wenn er oder sie es für richtig hält, eine kleine Pause einzulegen. Sobald das Geräusch ertönt, werden alle leise, atmen kurz durch, bis die Glocke ein weiteres mal erklingt und die Diskussion weiter geht. Die Achtsamkeitsglocke kann die Atmosphäre einer Diskussion sehr verbessern.